Archäologische Zeitmaschine. Mit virtueller Realität in die westfälische Vergangenheit reisen.

05.09.2022 Katharina Hauck

Titelmotiv der VR-Filmpräsentation. © LWL

An vier verschiedenen Stationen hat die Archäologische Zeitmaschine bereits haltgemacht. Der Auftakt fand am Montag den 08. August in den Münster Arkaden statt. Nun steht sie seit heute in Dortmund bis ihre Reise am 10. September schließlich vorbei ist. Ziel des Projekts, welches aus der Zusammenarbeit der LWL-Archäologie und der Altertumskommission für Westfalen entstanden ist, ist es die wissenschaftliche Wissensvermittlung vom Museum zu entkoppeln und in den öffentlichen Raum zu bringen. Anlass stellte das 125-jährige Jubiläum der Altertumskommission dar.

Filmstill aus dem VR-Film "Das Feldlager Haltern". © LWL

Entstanden ist ein kreatives Projekt, das für Besucher:innen aus Münster, Bielefeld, Bocholt, Siegen und nun Dortmund archäologische Fundstätten erlebbar machte. Als Zeitmaschine fungiert dabei ein Nachbau des Automodells DeLorean aus dem Film Zurück in die Zukunft – Eine Leihgabe eines Liebhabers aus Münster. Mit Hilfe von VR-Brillen und dreiminütigen Virtual Reality-Filmen können die Insassen des Autos in drei verschiedene Zeitzonen reisen: In der Jungsteinzeit kann der Bau des Großsteingravs „Große Sloopsteene“ in Lotte-Wersen um das Jahr 3500 v. Chr. begleitet werden. Die Reise in die Römerzeit führt zum Einzug tausender Legionäre in das römische Feldlager in Haltern im Jahr 11 v. Chr. Und im Mittelalter macht der DeLorean im Jahr 1294 beim Angriff auf die Holsterburg bei Warburg Halt. Konzipiert und produziert wurden die Filme mit Hilfe der Produktionsfirma Faber Courtial GbR, die auf Virtual Reality-Technik und historische Rekonstruktionen spezialisiert sind.

Filmstill aus dem VR-Film "Die Großen Sloopsteene". © LWL

Zusätzlich zu der Anwendung wird das Projekt durch eine Social Media-Kampagne begleitet, die auf den verschiedenen digitalen Kanälen der Altertumskommission verfolgt werden kann. Die Archäologische Zeitmaschine wird bspw. durch eine Projekt-Website mit eigenem Blog begleitet. Der YouTube-Kanal der Altertumskommission stellt eine Dokumentarfilm-Serie zu den Fundstätten bereit. Und auf Instagram werden in der Serie „Show & Tell“ Informationen über Fundstücke aufbereitet. Außerdem wurde das Projekt durch die Performance des Theater Titanick STEINZEIT HAUTNAH ergänzt, welche u.a. am Eröffnungstag in den Münster Arkaden zu sehen war.


Wer die Archäologische Zeitreise nicht antreten konnte, kann die VR-Filme auch noch nach Ablauf der Ausstellungszeit anschauen. Sie sollen langfristig im LWL-Museum für Archäologie bereitgestellt sowie über den App-Store heruntergeladen und so mit der eigenen VR-Brille zu Hause erfahrbar gemacht werden.