Dass Museen sich in ihren Ausstellungskonzepten nicht allein auf den institutionseigenen Raum beschränken müssen, zeigt das Projekt „Cyber Staub“ in Herford. Entstanden ist in den letzten Monaten ein digitaler Kunst-Parcour durch die Stadt, welcher mithilfe der kostenfreien Web-App Cyber Staub und im Stadtraum platzierten QR-Codes auf dem eigenen Smartphone aufgerufen werden kann. Die Kunstwerke entstammen der Feder des österreichische Künstler Martin Walde und stellen einen echten Mehrwert für die Stadt dar. Der Künstler ließ bei einem Spaziergang die Stadt auf sich wirken und entwickelte gemeinsam mit dem Museum Marta Herford 13 digitale 3D-Modelle seiner Werke, die als AR-Objekte¹ durch die App in den Stadtraum projiziert werden können und diesen um eine digitale Dimension erweitern. Zusätzlich zu den einzelnen Werken sind auch Audiospuren des Künstler zu hören, in welchen er die Objekte im Stadtraum näher bestimmt.  

Mit dem AR-Parcour beteiligt sich das Marta Herford an dem Verbundprojekt „Offene Welten“. Dieses will sich mit unserem Blick auf den öffentlichen Raum auseinandersetzen und diesen reflektieren. Zugleich gibt das Projekt Impulse zu Fragen nach der Zugänglichkeit von Kunst und dem Verschwimmen der Grenzen von Institutionen und öffentlichem Raum. Am Projekt beteiligt sind die Verbundpartner Marta Herford, das Museum für Gegenwartskunst Siegen, IMAGINE THE CITY aus Hamburg sowie die Kestner-Gesellschaft Hannover. Gemeinsam soll durch einzelne Projekte wie Cyber Staub ein Open-Source Baukasten entstehen, das Redaktionssystem „interkit“, mit welchem Institutionen ein Tool zur Erstellung eigener Museums-Apps zur Verfügung gestellt werden soll.

Neben Cyber Staub entstand 2021 bereits das Projekt THE GATE in Hamburg.  Dieses war bis Ende Oktober als Kunst-Parcour in der HafenCity erlebbar und setzte sich anhand von Video oder VR-Kunstwerken mit den verschiedenen Dimensionen des Stadtraums auseinander.

¹ Über Augmented Reality und Virtual Reality haben wir bereits einen Artikel auf dem Blog veröffentlicht.